Ausbildungsunternehmen und potenzielle Auszubildende zusammenzubringen, gestaltet sich in Corona Zeiten manchmal doch recht schwierig. Eine der Hauptaufgaben der KAUSA-Servicestelle Region Gießen ist es jedoch, Jugendliche mit Migrationshintergrund bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsbetrieb zu unterstützen und für die Unternehmen der Region geeignete Kandidatinnen und Kandidaten zu finden. Hierfür nutzt die KAUSA-Servicestelle vielfältige Veranstaltungsformate. In Zeiten ohne Präsenzveranstaltungen müssen auch hier neue Wege gegangen werden.
So hat KAUSA kurzerhand das bewährte Veranstaltungsformat „Speed-Dating“ als digitale Veranstaltung umgesetzt. In Kooperation mit der Schulsozialarbeit der Werner-von-Siemens-Schule in Wetzlar, erhielten am vergangenen Freitag rund 20 Schüler die Chance sich Unternehmen vorzustellen. Unternehmen wie die WEIMER Gruppe (Lahnau), Nahkauf Travaci / Kley GbR (Wetzlar), Baudekoration Ibrisimovic (Schöffengrund) und Elektro Fatschi Ingenieurbetrieb (Gießen) waren vertreten. Saßen sich in den letzten Jahren noch Unternehmen und Bewerber direkt gegenüber, so konnten die Teilnehmenden dieses Jahr vollständig digital mit den Unternehmen ins Gespräch kommen und innerhalb von 10 Minuten mehr über den angestrebten Ausbildungsberuf in dem jeweiligen Unternehmen erfahren. In kleinen digitalen Konferenzräumen präsentierten sich die potenziellen Auszubildenden dem Unternehmen und lernten es direkt kennen, wie eben in einem richtigen Vorstellungsgespräch. Auch digital hat sich gezeigt, dass das Speed-Dating für alle die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einem Praktikum sind, eine tolle Möglichkeit ist, erste Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen. Aber auch für die Unternehmen selbst ist es eine gute Chance sich potenzielle Auszubildende anzusehen. Christoph Ott, Ausbilder bei der WEIMER Gruppe, kann dies nur bestätigen. „Wir haben schon einmal an einem „Speed-Dating“ teilgenommen und sehr gute Erfahrungen gemacht. Daher nehmen wir auch an dem digitalen Format teil. Wir sehen es als Chance, es könnte ja unser nächster Auszubildender dabei sein“.
Die Unternehmen zogen eine positive Resonanz aus dem Tag. Alle möchten einige der Teilnehmenden näher kennenlernen und ermutigten sie dazu, ihre Bewerbungsunterlagen einzureichen.
„Auch in diesem Jahr haben wir wieder Unternehmen und Jugendliche mit Migrationshintergrund mit unserem Speed-Dating an einen Tisch gebracht. Nach wie vor ist es eine tolle Möglichkeit für alle die auf der Suche nach Ausbildungsplatz oder Praktika sind, erste Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen.“, so Sebastian Haack, Bereichsleiter "Jugend und Beruf" beim Zentrum Arbeit und Umwelt (ZAUG gGmbH).
Bereits zum vierten Mal veranstaltete die KAUSA-Servicestelle Gießen das Speed-Dating, diesmal in Kooperation mit der Theodor-Litt-Schule. 42 Jugendliche haben ihre Chance genutzt sich Unternehmen wie Bänninger Kunsstoff-Produkte GmbH, Stadtwerke Gießen AG, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Walz Gebäudetechnik und der Kreisverwaltung des Landkreises Gießen zu präsentieren. Innerhalb von 10 Minuten erfuhren die potenziellen Azubis mehr über den favorisierten Ausbildungsberuf. Wie bei einem richtigen Vorstellungsgespräch hatten alle ihren Lebenslauf dabei und bekamen direktes Feedback, ob sie für den Beruf geeignet sind. Dem einen oder anderen Jugendlichen wurde nahegelegt sich unbedingt bei dem Unternehmen zu bewerben. Aber auch für die Unternehmen selbst, ist es eine gute Chance sich potenzielle Auszubildende anzuschauen.
Patrick Noll, Stadtwerke Gießen, kann dies nur bestätigen. „Die Anzahl der bei uns eingehenden Bewerbungen werden immer weniger. Daher nutzen wir jede Möglichkeit, um an fähige junge Menschen zu gelangen. Aus diesem Grund sind wir auch in diesem Jahr wieder beim Speed-Dating dabei.“
Auch wenn am Ende bei dem einen oder anderen kein Ausbildungsvertrag zustande kommen sollte, mit der Teilnahme am Speed-Dating sind die Jugendlichen bereits einen wichtigen Schritt in Richtung Ausbildungsplatzsuche gegangen. Für ihre persönliche Planung in ihre berufliche Zukunft, haben sie an diesem Tag auf jeden Fall eine Menge mitgenommen.
Die Pflege- und Gesundheitsberufe stehen bei vielen jungen Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund hoch im Kurs. Schülerinnen und Schüler der Aliceschule aus Gießen erhielten vergangene Woche einen genaueren Einblick in den Krankenhausalltag.
Von Azubis für zukünftige Azubis war das Motto für den Tag. In der von der KAUSA-Servicestelle Region Gießen organisierten Unternehmensbesichtigung in der Universitätsklinik Gießen Marburg, ging es diesmal um die einjährige Ausbildung in der Krankenpflegehilfe. Hochmotiviert und sichtlich etwas aufgeregt wurden die Schülerinnen und Schüler von dem aktuellen Ausbildungskurs, der aus 20 Azubis aus verschiedenen Nationen besteht, empfangen. Mit einer kleinen Präsentation über den Aufbau und Inhalt der Ausbildung startete der Vormittag. So erfuhren die Teilnehmenden beispielsweise, welche Voraussetzungen sie für eine Ausbildung in der Krankenpflegehilfe mitbringen müssen, wie sich die Ausbildung mit Theorie und Praxis aufbaut oder auch welche Weiterbildungsmöglichkeiten danach bestehen.
Ganz genau wurde erklärt, welche Aufgaben die Krankenpflegehelfer im Krankenhausalltag ausüben und welche nur von den examinierten Pflegekräften übernommen werden dürfen. So zählen beispielsweise die Essensverabreichung oder der Umgang mit Pflegehilfsmitteln zu den Aufgaben der Krankenpflegehelfer, während examinierte Pflegekräfte auch zuständig für die Medikamentenverabreichung sind.
Als nächstes stand ein Einblick in den praktischen Krankenhausalltag auf dem Programm. In kleinen Gruppen aufgeteilt, zeigten die Auszubildenden verschiedene Stationen des UKGM. „15-20 km laufe ich manchmal am Tag durch das Krankenhaus“, erzählte Heinrich Heine, Azubi der Krankenpflegehilfe.
Eines der Highlights der Führung war auch diesmal wieder der Hubschrauberlandeplatz des UKGM, den die Teilnehmenden ebenfalls besichtigen durften. Mit der abschließenden Feedback-Runde, ging der Vormittag dann auch schon wieder zu Ende. Hier interessierte die Schüler und Schülerinnen vorrangig wie der Bewerbungsprozess verläuft und ob auch die Möglichkeit für Praktika bestehe.
Betont wurde hier noch einmal, dass mit der Ausbildung zur Krankenpflegehilfe erste Erfahrungen gesammelt werden können und somit ein guter Einstieg für einen beruflichen Weg in der Pflege- und Gesundheitsbereich gelingt. Beispielsweise kann im Anschluss an die Ausbildung zur Krankenpflegehilfe, eine Ausbildung zum(r) operationstechnischen Assistent(in) gemacht werden.
Wer sich für eine Ausbildung als Krankenpflegehelfer interessiert, findet unter: https://www.ukgm.de/ugm_2/deu/umr_set/20701.html nähere Informationen zum Beruf und zum Bewerbungsprozess.
Fotos: ©ZAUG gGmbH
Modernität, Dynamik und Innovation – dafür steht die Bänninger Kunststoff-Produkte GmbH mit ihrem Hauptsitz in Reiskirchen. Mit ca. 250 Mitarbeitern zählt das mittelständische Unternehmen als technologischer Vorreiter in der Herstellung von Kunststoff-Fittings (Rohrverbindungsteile).
„Wir sind immer auf der Suche nach gutem Personal“, sagt Ingo Schleher, Betriebsleiter Technik. „Und um die Jugendlichen für die bei uns angebotenen Ausbildungsberufe zu begeistern, geben wir gerne einen Einblick in unserem Unternehmen.“ So kamen auch diesmal wieder zahlreich interessierte Jugendliche mit Migrationshintergrund und junge Geflüchtete dem Angebot nach, an einer der von der KAUSA-Servicestelle Region Gießen organisierten Unternehmensbesichtigung teilzunehmen.
Diesmal gab es einen Einblick in die Herstellung von Rohrverbindungsteilen. Welche Art von Kunststoffverbindungselemente hergestellt werden und was dabei alles zu beachten ist, erfuhren die Jugendlichen während der Führung durch die Hallen. Dabei wurde sehr schnell klar, was ein Verfahrensmechaniker Kunststoff-Kautschuk oder ein Werkzeugmechaniker/Formentechnik alles können muss und welche Voraussetzungen für die beiden Berufe notwendig sind. Welchen Stellenwert gutes Personal und deren Förderung/Weiterbildung in der Firma Bänninger einnimmt, zeigte sich dann im weiteren Gespräch. So sei bei einer erfolgreichen Ausbildung, die anschließende Übernahme garantiert. Aber auch nach der Ausbildung besteht für das Personal die Möglichkeit Lehrgänge zu besuchen und sich stetig weiterzubilden.
Wer Interesse an einer Ausbildung bei Bänninger Kunststoff-Produkte GmbH hat, kann sich unter https://www.baenninger.de/unternehmen.html über die Anforderungen an die Ausbildungsberufe informieren.
Ausstellung – Lebensraum – Energie – Nachhaltigkeit – Ambiente, dafür steht die ALENA GmbH. Ein Ausstellungshaus, hinter welchem ein Konzept mit Kooperationen verschiedenster Betriebe steckt und somit den Einblick in viele Ausbildungsberufe ermöglicht.
Einen so breitgefächerten Überblick über unterschiedliche Ausbildungsberufe verschiedener Branchen, die an einem Ort gebündelt sind, bekommen die Jugendlichen mit Migrationshintergrund und Geflüchteten sonst nur selten.
Gleich beim Betreten des Ausstellungshauses wird klar, dass die ALENA GmbH einzigartig ist. Eine aufgeräumte, übersichtliche nach Themen geordnete Ausstellungsfläche lädt ein, die unterschiedlichen Einrichtungsstile auf sich wirken zu lassen. Mit den Worten: „Fühlt euch wie zu Hause.“, begrüßte Dirk Dietrich, Geschäftsführer ALENA GmbH, die Gruppe. „Wir möchten, dass jeder hier sich wohlfühlt, egal ob Kunde oder Mitarbeiter.
Bevor die Besichtigung jedoch mit dem Rundgang durch das Haus startete, erklärte Dietrich zunächst die Idee, die hinter ALENA steckt. Alles was das „Wohnherz“ begehrt ist dort unter einem Dach zu finden. Ob Bodenbeläge, Gebäudeleittechnik, Licht, Sound, Küche, Bad, Tapeten und vieles mehr, für großes und kleines Geld – hier wird jeder fündig.Von Maler/Lackierer und Raumausstatter über Elektroniker für Gebäudetechnik und Anlagenmechaniker bis hin zum Kaufmann für den Einzelhandel oder der Bürokommunikation – ohne diese Berufe würde es kein Ausstellungshaus geben.
Und genau in all diesen Berufen erhielten die Ausbildungsinteressierten einen Einblick in die tägliche Arbeit. „Wir sehen uns als Team, das auf Augenhöhe arbeitet“, so Dietrich. Insgesamt arbeiten in der RT Holding 150 Mitarbeiter, alleine 14 davon als Raumausstatter und Maler, welche zu dem kooperierenden Unternehmen „RaumQuadrat“ gehören. „Ein junges Team, welche allesamt hochqualifiziert sind“, erzählte Dietrich während des Rundgangs.
Nach den ganzen handwerklichen und technischen Berufen, welche im Erdgeschoss des Hauses vertreten sind, ging es weiter mit einem Einblick hinter die Kulissen von ALENA. Denn vorbei an dem Fuhrpark und dem Lager des Unternehmens befinden sich im zweiten Stockwerk die Büroräume mit der Verwaltung. Dort sitzen Mitarbeiter aus den verschiedenen Unternehmen.
Schnell wird deutlich, dass hier viel Wert auf ein gutes Arbeitsklima gelegt wird. „Wir sehen uns als eine große Familie. In einem Coaching haben wir alle zusammen die für uns wichtigen Aspekte in unserer täglichen Arbeit herausgearbeitet. „Sicherheit, Menschlichkeit und Verbundenheit und genau das leben wir auch täglich“, so Dietrich weiter. Zurück im Ausstellungshaus konnten die Jugendlichen bei einem Snack, das gesehene Revue passieren lassen. Auch stand Dirk Dietrich noch für Fragen zur Verfügung. „Welchen Abschluss brauche ich, wenn ich Raumausstatter oder Maler werden möchte?“, war einer der ersten Fragen. Die Antwort kam prompt: „Zeugnisse und Zensuren sagen nicht immer alles aus. Wichtig ist, dass jemand motiviert ist, arbeiten will und uns zeigt was er oder sie kann.
Nähere Informationen finden Sie auf https://rt-holding.de.
Fotos: ©ZAUG gGmbH
Sie möchten weitere Informationen erhalten? Wir beraten Sie gerne.
Projektleitung
Sebastian Haack
Katharina Gräf
Projektmitarbeiter
Katrin Gerth
Bernd Gries
Bircan Urak
0641 95225-50
0641 95225-50
0641 95225-47
oder per E-Mail: kausa[at] zaug.de
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Mit dem Programm JOBSTARTER plus fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bundesweit die Verbesserung regionaler Ausbildungsstrukturen. Die JOBSTARTER plus-Projekte unterstützen mit konkreten Dienstleistungen kleine und mittlere Unternehmen in allen Fragen der Berufsausbildung und tragen so zur Fachkräftesicherung bei. Durchgeführt wird das Programm vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
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